Dokumentarfilm
Deutschland 2024
95 Minuten
Start 29.01.2025
Vicky und Yulieth, zwei junge Frauen der FARC-Guerilla, blicken im Jahr 2017 sorgenvoll in die tiefen Weiten der Bergwelt Kolumbiens. Eine ungewisse Zukunft liegt vor ihnen, und der bewaffnete Kampf bestimmt noch immer ihr Leben. Über fünf Jahre folgt die Kamera den beiden Guerilleras, die vor dem tiefgreifendsten Veränderungsprozess ihrer Leben stehen. Ein Friedensvertrag wurde unterzeichnet, und die Waffen sollen niedergelegt werden. Sozialisiert und groß geworden im bewaffneten Untergrund, gilt es nun, im ganz normalen Alltag zu bestehen und sich selbst neu im zivilen Leben zu verorten. Während die politische Rechte an Fahrt gewinnt und Unsicherheit und Gefahr ihr Leben prägen, müssen die beiden Frauen ein neues Leben erlernen. Frieden ist schwerer zu lernen als Krieg. Vicky und Yulieth, zwei junge Frauen, kennen nichts anderes als das Rebellenleben. Sie müssen erst lernen, ohne Waffen nur auf sich allein gestellt zu leben. Über fünfzig Jahre kämpfen in Kolumbien die linken Rebellen der FARC gegen rechte Paramilitärs und staatliche Truppen, 220.000 Tote sind zu beklagen. 2016 kommt es zu einem Friedensvertrag, für den der Präsident des Landes mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wird. Die FARC legt die Waffen nieder und hofft auf eine Wiedereingliederung in die Zivilgesellschaft. Doch die Regierung hält ihre Versprechungen nur unzureichend ein, die Paramilitärs erstarken, und der Staat bietet keinen Schutz, auch nicht in den provisorischen Unterkünften für die ehemaligen Kämpfer. Wie kann da Frieden entstehen? Die beiden Frauen versuchen ihr Glück zunächst in der Anonymität der Großstadt, doch nur für eine scheint das eine dauerhafte Möglichkeit, die andere zieht es zurück aufs Land. Markus Lenz begleitet sie fünf Jahre auf ihrem steinigen Weg in ein ziviles Leben. So gelingt es ihm, zwei bewegende Lebensgeschichten zu erzählen, die von großen gesellschaftlichen und politischen Umbrüchen geprägt werden. (Text: Verleih)